TEIL 8: YACONSIRUP


EIN KOMMENTAR VORAB

Bei allen Alternativen für den klassischen Haushaltszucker, Saccharose, liegt die Bewertung der Eignung im Auge des Betrachters.

Warum möchtest Du eine Zuckervariante wählen?

  • Soll er natürlicher sein, im Sinne möglichst wenig industrieller Arbeitsschritte hinter sich haben, bis dieser bei Dir ist?
  • Oder natürlich im Sinne der Herkunft des Ausgangsmaterials bei der Herstellung?
  • Soll die Zuckervariante aus Produkten entstehen, die auch in Deinem Heimatland wachsen?
  • Möchtest Du eine Möglichkeit, die Deinen Stoffwechsel im Hinblick auf Insulin entlastet?
  • Spielt der Geschmack eine wichtige Rolle?
  • Sind die Anwendungsmöglichkeiten besonders wichtig für Dich?

Für welches Produkt oder welche Süßungsvariante Du Dich auch entscheidest, es lohnt sich, bei Produkten auf die Qualität zu achten.  Dafür ist es hilfreich, mehr Informationen über die Süßungsvarianten zu haben.
Wir freuen uns, wenn Dir unsere Beiträge dabei hilfreich sind.

Nun wollen wir uns den Yaconsirup näher ansehen.


WAS IST YACONSIRUP?

Yacon Sirup sowie Yacon Pulver werden aus der Knolle der Yacon Pflanze hergestellt. Die Süße wird häufig als fein karamellartig beschrieben. Yacon, Smallanthus sonchifolius, ist eine Pflanze aus Südamerika und wächst in den Hochebenen der Anden.

Seit Jahrhunderten wird sie dort als Nähr- und Heilpflanze verwendet. Yacon kann bei Diabetes, Nierenkrankheiten und Verdauungsbeschwerden hilfreich sein.

Viele wundervoll Wirkweisen beziehen sich auf die Pflanze und deren Knollen, die sicherlich auch im Extrakt wie dem Yaconsirup und Yaconpulver enthalten sind. Dieses Wissen kann auch verführerisch sein, wenn es zu einem erhöhten Mengeneinsatz verleitet.

Grundsätzlich liegt die Quelle vieler Wirkweisen in der Struktur von Yacon. Die Yacon Knollen bestehen in großem Maße aus sogenannten Fructooligosacchariden, lösliche Ballaststoffe.

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NATÜRLICHES VORKOMMEN

Die Yacon Pflanze, Smallanthus sonchifolius, hat auch die Bezeichnungen Polymnia edulis und Polymnia sonchifolia. Sie gehört in die Familie der Korbblütler, Asteracea, und ist daher eng mit der Sonnenblume, der Artischocke und Topinambur verwandt. Weitere verwandte Gemüsearten und Blattsalate sind Schwarzwurzel, Chicorée, Kopfsalat und Endiviensalat. Verwandte Heilkräuter der gleichen Gattung sind Stevia, Löwenzahn und Kamille.

Die Pflanze stammt aus Südamerika, aus den Hochebenen der Anden und wächst dort auf Höhenlagen zwischen 900 und 3300 Metern. In Bolivien, Peru, Ecuador und Nord-Argentinien wird die Pflanze seit vielen Jahrhunderten als gesundes Lebensmittel genutzt. Traditionelle Anwendungsbereiche sind Magen, Niere, Leber und Darm. So werden auch die Blätter der Yacon Pflanze beispielsweise für Tees verwendet. Er soll süßlich schmecken ähnlich dem Schachtelhalmtee.

  • Die Yacon Knolle kann mehrere Kilogramm schwer werden und eine Länge von 25 cm erreichen bei einer Pflanzen-Wuchshöhe von 1,5 bis 2,5 Metern. Optisch ähnelt sie der Süßkartoffel. In ihrer Heimat wird die knackige und saftige Knolle sehr gerne roh verzehrt oder zu einem süßen Getränk gepresst. Sie schmeckt erfrischend und fruchtig.
  • Die Yacon Knolle hat einen hohen Wassergehalt von bis zu 90%, ähnlich wie eine Cantaloupe-Melone. Der hohe Wassergehalt hat der Yacon Knolle auch ihren Namen gegeben. In der Quechua-Sprache, der Sprache der Ureinwohner im Bereich der Anden, bedeutet Yacon „Wasserwurzel“ oder „wässrige Wurzel“.
  • Die Schale kann verschiedene Färbungen haben. Bisher bekannt sind braun, grauweiß, gelblich oder rötlich. Das Innere kann weiß, cremefarben oder sogar gelblich bis hin zu violett sein.
  • Die Yacon lässt sich nicht durch Samen vermehren, sondern nur durch Aufteilung der Vermehrungswurzel, Rhizome, oder Ziehen von Stecklingen.
  • In der EU war der Verkauf von Yacon-Knollen und Yacon Produkten lange verboten, da die Wurzel unter die sog. Novel-Food-Verordnung fiel und als „neuartiges Lebensmittel“ eingestuft wurde. Seit Mitte 2014 dürfen Yacon-Produkte auch in Europa frei verkauft werden.
  • Süsse des_Lebens Yaconblüte
    • Yacon-Produkte sind neben dem Yaconsirup auch das Yaconpulver.
    • Weitere Namen sind Poire de terre, in Frankreich, Yacon Strawberry, in Großbritannien, und Inkawurzel in Deutschland.

    Inzwischen wird Yacon auch in Asien, wie China, Japan, den Philippinen, Südkorea und Taiwan, in Australien, Neuseeland, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Russland und den USA erfolgreich angebaut.


    HERSTELLUNG

    Für die Herstellung von Yaconsirup, auch Yacondicksaft genannt, werden die Knollen geschält, gepresst und gefiltert. Der Wasseranteil wird verdampft, bis die Flüssigkeit die Sirup Konsistenz erreicht hat.

    Yacon Sirup sollte bei niedrigen Temperaturen hergestellt werden, damit die Enzyme und Nährstoffe weitestgehend und so gut wie möglich erhalten bleiben. Hier empfiehlt sich wieder ein genauer Blick auf den jeweiligen Hersteller und dessen Angaben. Auch im Hinblick auf die Anbauweise im Hinblick auf einen Einsatz auf Pestizide oder Herbizide.

    Für die Herstellung von Yaconpulver, werden die Yacon Knollen nach der Ernte zuerst schonend gewaschen, dann vollständig getrocknet und als Pulver vermahlen. Je nach Herstellungsverfahren besitzt das Pulver auch Rohkostqualität.


    WIRKUNG

    Yaconsirup ist etwas weniger süß als andere Dicksäfte, Zucker oder Honig.

    Der Verzehr von Yacon Sirup führt nicht zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels wie bei den meisten Süßungsmitteln. So besitzt die Yaconsüße einen sehr niedrigen glykämischen Index von 1 bis 2. Im Bereich der bisher dargestellten Süßungsmittel liegt nur Stevia, mit dem Wert O, darunter.

    Grundsätzlich dient der glykämische Index jedoch in erster Linie als Hinweis auf die Wirkung eines Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel und sagt daher noch nichts darüber aus, ob ein Lebensmittel generell unserer Gesundheit dienlich ist.

    Der Glykämische Index sagt aus, wie schnell und wie stark ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel nach dem Essen den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.

    Diesen außergewöhnlichen Wert verdankt man der hohen Konzentration an Fructooligosacchariden, lösliche Ballaststoffe, die bei 40 bis 50 Prozent liegt. Aufgrund dessen gilt Yaconsirup als geeignetes Süßungsmittel für Diabetiker, Übergewichtige und gesundheitsbewusste Menschen.

    Präbiotische Wirkung: Im Darm können die Fructooligosaccharide, ähnlich wie Inulin, das ebenfalls im Yaconsirup enthalten ist, nicht verdaut werden. Dafür dienen sie den gesunden Darmbakterien, darunter den wichtigen Bifidobakterien und Lactobazillen, als Nahrung. Somit unterstützt Yaconsirup, in Form eines natürlichen Präbiotikums, die gesunde Darmflora insbesondere im Dickdarm. Die Fructooligosaccharide und das Inulin wirken auch als Ballaststoffe, aktivieren die Darmtätigkeit. Im Gegensatz zu anderen Süßungsmitteln wie Haushaltszucker und Fruchtdicksäften bauen die Fructooligosaccharide die Darmflora und die Darmschleimhaut auf. 

    Süsse des Lebens Yaconknolle ganz und innen

    Die positive Wirkung der Fructooligosaccharide kann sich dadurch zeigen, dass chronische Verdauungsbeschwerden sich verringern oder ganz verschwinden. Insbesondere bei chronischer Verstopfung und Blähungen wird von Erfolgen berichtet. Selbst auf die Entstehung schwerer Magen-Darm-Erkrankungen wie Magengeschwüre und Darmkrebs sollen diese vermindernd wirken.

    Ein starker, gesunder Darm ermöglicht ein starkes Immunsystem und eine gesunde Balance in vielen Bereichen des Körpers

    Hilfe bei der Gewichtsreduktion

    Laut mehrerer Studien hilft Yacon Sirup beim Abnehmen. So wird in einer amerikanischen Studie aus dem Jahre 2009, „Yacon Sirup: Beneficial effects on obesity and Insulin resistance in humans“, mit 55 teilnehmenden, übergewichtigen Frauen berichtet.

    Sie hatten Cholesterinprobleme und Verstopfung, und mussten über 4 Monate eine kalorienreduzierte Diät einhalten. 40 Teilnehmerinnen nahmen zusätzlich 0,14 g/kg Yacon Sirup auf. Die anderen 15 nahmen Placebo Sirup. Das Ergebnis war hervorragend: die „Yacon-Frauen“ verloren durchschnittlich 15 kg Gewicht, während die anderen der Placebo Gruppe 1,6 kg zunahmen. So reduzierte sich beispielsweise der Nüchtern-Insulinspiegel um 42% und auch die Zusammensetzung der Blutfettwerte veränderte sich deutlich in, als gesund geltende, Richtung. Die Einnahme von Yaconsirup wirkte sich auch auf das Sättigungsgefühl positiv aus.

    So wirkt eine Reduzierung von freien Fettsäuren im Blut auch auf die Gesundheit der Leber.

    Vitamine und Spurenelemente

    Auch die natürlicher Weise enthaltenen Vitamine und Spurenelemente der Yaconknolle haben ihre positive Wirkung. So trägt das Inulin der Yaconknolle mit dazu bei, dass Calcium und Magnesium leichter aufgenommen werden können, was hilfreich für Knochen und Zähne ist. Weitere Quellen für Inulin sind beispielsweise Topinambur, Zwiebeln oder Chicorée.

    Achtsamkeit mit den Mengen

    Neben den vielen positiven Wirkungen der löslichen Ballaststoffe kann es jedoch bei manchen Menschen auch zu Mitwirkungen kommen. Ist die Dosis für denjenigen zu hoch, kann es zu Blähungen und schneller Darmleerung kommen.


    ANWENDUNG

    Yacon Sirup ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Grundsätzlich kann er in allen Speisen verwendet werden, die üblicherweise mit Zucker gesüßt werden.

    Wie Ahornsirup, Dicksäfte und andere Sirupe kann er als Süßungsmittel für viele Desserts, Speisen und Getränke eingesetzt werden. Der Yaconsirup erfreut durch das feine karamellartige Aroma.

    Am besten jedoch verwendet man Yacon roh oder nach dem Backen und Kochen. Er sollte nämlich nicht über 120°C erhitzt werden, um die Struktur der Fructooligosaccharide nicht zu beschädigen.

    Die Yaconknolle hat einen erfrischenden süßlichen Geschmack, der an den einer Birne oder Melone erinnert. Sie kann roh gegessen werden, wie eine Karotte oder eine Gurke. Geschält und ungeschält.

    Die Yaconknolle, mit ihren gesundheitlichen Wirkungen der Fructooligosaccharide, ist nur beim frischen Verzehr vorhanden. Frische Yaconknollen sollten daher auch frisch gegessen werden, da sonst das Enzym Fructanhydrolase diese in Fructose, Glucose und Saccharose umwandelt. Schon nach einer Lagerzeit von einer Woche bei Raumtemperatur werden auf diese Weise bis zu 40 Prozent der Fructooligosaccharide in Zucker verwandelt. Gleichzeitig verliert die Knolle in dieser Zeit auch bis zu 40 Prozent an Wasser. Zwar schmeckt Yacon nun aufgrund des höheren Zuckergehaltes süßer, doch ist jetzt auch der glykämische Index höher und die positiven Eigenschaften der Fructooligosaccharide fehlen.

    Im Yaconsirup oder dem Yaconpulver ist das Fructooligosaccharide-abbauende Enzym nicht mehr aktiv, so dass hier keine Umwandlung dieser Art mehr stattfinden kann.

    GESUNDHEITLICHE ASPEKTE

    Yaconsirup kann also eine gesunde und natürliche Alternative sein, wenn wir etwas Süßen wollen.

    Lediglich bei einer Fructoseintoleranz, also einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit sollte man mit Yaconsirup und Yaconpulver vorsichtig sein. Fructooligosaccharide sowie die kleinen Restzuckermengen in der Yaconknolle können, bei Menschen mit Fruchtzucker-Unverträglichkeit, ungewollte Wirkungen haben.

    Yaconprodukte wie Yaconsirup und Yaconpulver können, bewusst angewendet, eine Möglichkeit im Austausch für den Haushaltszucker sein, jedoch weniger für die Essenbereitung über 120 °C, da die Vorteile sich dann auflösen.

    Andreas Moritz Tinktur

    Bei aller Freude über die Ergebnisse durchgeführter Studien und positiver gesundheitlicher Effekte mit Yaconsirup, gleiches gilt auch für andere Süßungsmittel, ist es wichtig, im Blick zu behalten, dass es ein Süßungsmittel ist und bleibt. Gerne werden in Übersichten für Süßungsmittel die Wirkungen der Pflanzen mit dem des extrahierten Süßungsmittels gleichgesetzt.

    Es ist eben immer eine Frage des richtigen Maßes.


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